Unser Schwesterkirchverhältnis der Region Aue
Mit dem 1. Januar 2020 trat ein Vertrag in Kraft, den die Kirchgemeinden Aue-St. Nicolai, Aue-Zelle, Lößnitz mit Affalter und Alberoda, Bad Schlema mit Wildbach, Hartenstein und Thierfeld geschlossen haben. Wir begründeten ein Schwesterkirchverhältnis. Die sächsische Landeskirche gab uns zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Man konnte sich mit mehreren Kirchgemeinden zu einem Kirchgemeindebund zusammenschließen, bei dem man für alle Gemeinden nur einen Kirchenvorstand, einen Haushalt und auch eine Verwaltung hat, oder eben zu einem Schwesterkirchverhältnis.
Bei einem Schwesterkirchverhältnis ist es so, dass jede Gemeinde selbstständig bleibt, ihren Kirchenvorstand behält und fast alle Entscheidungen selbst trifft.
Aue St. Nicolai ist bei unserem Verhältnis die anstellende Gemeinde für alle Pfarrer, Gemeindepädagogen und Kirchenmusiker im Schwesterkirchverhältnis.
Es gibt einen sogenannten Verbund Ausschuss, der berät und beschließt, wo und in welchem Umfang diese Mitarbeiter tätig werden. Das wird vor allem dann von Bedeutung sein, wenn irgendwann einmal weniger Mitarbeiter in der Region angestellt sein werden, weil die Gemeindegliederzahlen weiter zurückgegangen sind. Dem Verbundausschuss gehören jeweils 2 Mitglieder aus den jeweiligen Kirchenvorständen an.
Wenn man es genau betrachtet, kennen wir so etwas schon länger. Die Kirchgemeinden Hartenstein und Thierfeld sind seit vielen Jahren in einem Schwesterkirchverhältnis verbunden. Es gab gemeinsame Gottesdienste und Gemeindefeste, die Kinder und die Konfirmanden werden gemeinsam unterrichtet und auch im kirchenmusikalischen Bereich arbeiteten wir zusammen.
Mit dem aktuellen Schwesternkirchverhältnis ist der räumliche Rahmen nochmal stark vergrößert. Was bedeutet das für uns?
Wenn unser Zusammengehen am Anfang vielleicht auch an manchen Stellen beschwerlich war bzw. ist, sind wir uns sicher, dass Gott die Gemeindearbeit auch über die Grenzen der eigenen Gemeinde hinaus segnet und in seiner Hand hält. Die Stärken einer Gemeinde können in noch größerem Maße als bisher anderen zugutekommen. Wir können etwas gemeinsam angehen, was einer Gemeinde allein nicht möglich wäre. Und wenn wir jedes Jahr Regionalgottesdienst in einer Kirche unseres Verbunds feiern, wenn wir uns gegenseitig einladen und besuchen, wenn wir einander wahrnehmen, Freude teilen und Lasten gemeinsam tragen, bereichert uns das natürlich alle.
Dennoch bleiben wir Gemeindeglieder unserer Kirchgemeinde Hartenstein. Es ist nicht so gedacht, dass unsere eigene Gemeinde in der Region aufgehen soll, bzw. aufgegeben werden muss. Nein, es geht darum, dass wir uns gemeinsam den Herausforderungen unserer Zeit stellen, die nicht gering sind. In den Kirchvorständen unserer Region waren wir uns einig, dass dies mit einem Schwesterkirchverhältnis wohl am besten möglich ist. Darum haben wir den entsprechenden Vertrag geschlossen. Aber dieses Schwesterkirchverhältnis ist nur so lebendig, wie wir bereit sind, es mit Leben zu füllen. Und darum laden wir euch herzlich ein, euch einzubringen, Verantwortung zu übernehmen und für die Gemeinden zu beten.
Euer Kirchenvorstand